Reise von Ignazio Cassis nach Ostafrika: Frankophonie und Stärkung der Beziehungen zu Ruanda
Kigali, 20.11.2025 — Bundesrat Ignazio Cassis reiste am Donnerstag, 20. November 2025, nach Kigali, wo er an der 46. Ministerkonferenz der Frankophonie teilnahm. Ausserdem traf er den ruandischen Premierminister Justin Nsengiyumva sowie den ruandischen Aussenminister Olivier Nduhungirehe. Der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten eröffnete zudem die neue Schweizer Botschaft in Ruanda, ein Symbol für die Stärkung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Am 21. November 2025 wird er in die Demokratische Republik Kongo weiterreisen.
Die 46. Ministerkonferenz der Frankophonie, die an diesem Donnerstag zu Ende ging, stand unter dem Motto «Dreissig Jahre nach der Konferenz von Peking: der Beitrag der Frauen im frankophonen Raum ». Sie bot Gelegenheit, eine Bilanz der Erfolge und der noch zu erzielenden Fortschritte im Bereich der Geschlechtergleichstellung zu ziehen. Bundesrat Cassis hob die Herausforderungen hervor, denen sich die Internationale Organisation der Frankophonie (OIF) mit ihren 90 Mitgliedstaaten stellen muss. In einer polarisierten Welt, die von Misstrauen geprägt ist, muss die Frankophonie zu einem Ort des Vertrauens und der Zusammenarbeit werden, der sprachliche Vielfalt und Solidarität fördert. Dazu muss die Organisation effizient und nützlich bleiben.
Das Treffen bot auch Gelegenheit zu Gesprächen mit den Aussenministern von Kambodscha, Sokhonn Prak, dessen Land den Vorsitz der Frankophonie übernimmt, und Senegal, Cheikh Niang, sowie der delegierten Ministerin Frankreichs und Beauftragte für die Frankophonie, Éléonore Caroit.
Entwicklung der Beziehungen zu Ruanda
In Kigali stand die Vertiefung der bilateralen Beziehungen im Zentrum des Austauschs zwischen dem EDA-Vorsteher und den ruandischen Behörden. Bundesrat Ignazio Cassis stattete Premierminister Justin Nsengiyumva einen Höflichkeitsbesuch ab und traf sich mit Olivier Nduhungirehe, dem Minister für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit. Er würdigte die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern und hob die dynamische Entwicklung Ruandas hervor, das immer mehr zu einem regionalen Zentrum für Finanzen und Digitalisierung wird. Auch die regionale Situation, insbesondere der Konflikt im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK) und die laufenden Friedensbemühungen, waren Gegenstand der ausführlichen Gespräche.
In Anwesenheit ruandischer Regierungsvertreter eröffnete der EDA-Vorsteher in Kigali feierlich die neue Schweizer Botschaft, ein Symbol für die Stärkung der bilateralen Beziehungen. Bisher war die Schweiz in Ruanda durch ein Kooperationsbüro vertreten. Ruanda gehört zu den langjährigsten Partnern der internationalen Zusammenarbeit der Schweiz. Die verstärkte diplomatische Präsenz der Schweiz ist auf die wachsende politische und wirtschaftliche Bedeutung Ruandas sowie die regionale Entwicklung zurückzuführen. Sie stärkt zudem das politische Profil der Schweiz bei der Förderung von Frieden und Stabilität in der Region.
Neue Afrika-Strategie der Schweiz
Der Einsatz der Schweiz in der Region beruht auf der Afrika-Strategie 2025–2028, die den Fokus in Ost- und Zentralafrika auf den Umgang mit Gewaltkonflikten und den Schutz besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen legt. Die zunehmende Diversifizierung der Beziehungen in Bereichen wie Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung sowie die Stärkung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sind weitere Schwerpunkte der Schweiz in der Region.
Gedenken und Versöhnung
Beim «Kigali Genocide Memorial» gedachte Bundesrat Ignazio Cassis der Opfer des Völkermords von 1994. Er nutzte diesen Besuch, der im Zeichen des Gedenkens und der Würde der Opfer stand, um an die Notwendigkeit zu erinnern, Lehren aus dieser Tragödie zu ziehen und die Bemühungen um Versöhnung und die Verhinderung neuer Gewalt zu unterstützen.
Der Vorsteher des EDA wird von zwei Mitgliedern der Aussenpolitischen Kommissionen begleitet, Nationalrat Piero Marchesi (SVP/TI) und Ständerätin Petra Gössi (FDP/SZ). Am Freitag, 21. November 2025, geht die Reise weiter in die DRK. Im Mittelpunkt der Treffen mit den kongolesischen Behörden werden der Konflikt in der DRK sowie die Bemühungen der Schweiz zur Förderung von Frieden, Stabilität und Entwicklung in der Region stehen.
