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MedienmitteilungVeröffentlicht am 20. November 2025

Die Attraktivität der Berufsbildung stärken

Bern, 20.11.2025 — Unter der Leitung von Bundesrat Guy Parmelin haben die Spitzen der Berufsbildung am 20. November 2025 das weitere Vorgehen zur Erhaltung und Stärkung der Attraktivität der Berufsbildung verabschiedet. Der Bund richtet einen Förderschwerpunkt zur betrieblichen Bildung ein und stellt dazu 2026-2028 insgesamt 3 Mio. CHF bereit. Eine Expertengruppe Grundsatzfragen wird untersuchen, wie die Berufsbildung im Hinblick auf gesellschaftliche Erwartungen und Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt künftig bestmöglich zu positionieren ist. Weitere Aufträge betreffen unter anderem die Optimierung der Berufsmaturität, die Verbesserung der Sichtbarkeit der höheren Berufsbildung sowie die Überprüfung des Berufswahlprozesses.

Eine 2025 durchgeführte Sondierung zeigt, dass die Schweizer Berufsbildung solide aufgestellt ist und breite Anerkennung geniesst. Damit sie auch künftig als attraktiver Bildungs- und Karriereweg wahrgenommen wird, müssen gesellschaftliche Veränderungen und neue Präferenzen berücksichtigt werden. Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen und die Qualität der betrieblichen Bildung entscheiden wesentlich über den Erfolg. Berufsabschlüsse eröffnen attraktive Karrierechancen und Bildungsrenditen, die noch stärker sichtbar gemacht werden sollen. Das bildungspolitische 95-Prozent-Ziel, wonach alle 25-Jährigen über einen Abschluss auf Sekundarstufe II verfügen, wird weiterverfolgt. Leistungsstarke Jugendliche sind für den Erfolg der Berufsbildung entscheidend und sollen gezielt angesprochen werden.

Massnahmen für eine zukunftsfähige Berufsbildung

Die Teilnehmenden des Spitzentreffens unterstützen sieben Stossrichtungen für entsprechende Massnahmen. Der Förderschwerpunkt «Betriebliche Bildung» soll die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen und die Qualität der Lehrbetriebe stärken. Der Bund stellt dazu in den Jahren 2026-2028 Mittel für Projekte im Umfang von insgesamt drei Mio. Franken für Initiativen der Kantone und Branchen bereit. Eine Regulierungsüberprüfung soll zeigen, ob und in welchen Abläufen ein Abbau von Bürokratie die Ausbildungsbereitschaft fördern kann. Weitere Ziele sind, die Berufsmaturität attraktiver zu gestalten und die Durchlässigkeit nach der beruflichen Grundbildung noch stärker zu fördern. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sollen genutzt werden, um beispielsweise die administrativen Abläufe in der Berufsbildung zu erleichtern. Der Berufswahl- und Laufbahnprozess auf Sekundarstufe I wird überprüft, damit alle Jugendlichen ihre Bildungswahl bestmöglich treffen können. Die höhere Berufsbildung soll durch bessere Koordination und Kommunikation sichtbarer werden. Eine Expertengruppe aus Wissenschaft und Praxis untersucht grundlegende Fragen der Berufsbildung wie die Präferenzen von Jugendlichen und Erwachsenen, die optimale Ausgestaltung von Bildungsangeboten oder die Gewährleistung von Chancengerechtigkeit. Die Ergebnisse legen die Basis für künftige Reformen und Weiterentwicklungen.

Am Spitzentreffen nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Kantone, des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes, des Schweizerischen Gewerbeverbandes, des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, von Travail.Suisse sowie des SBFI teil. Die Arbeiten erfolgen in bestehenden Strukturen und Gremien. Die Tripartite Berufsbildungskonferenz begleitet sie.

Am Spitzentreffen im November 2024 hatten die Akteure der Berufsbildung eine erste Diskussion über die Herausforderungen geführt. Das SBFI startete daraufhin das Projekt «Attraktivität der Berufsbildung» und führte 2025 breit angelegte Konsultationen und Reflexionen mit Wissenschaft und Praxis durch. Diese legten die Basis für die jetzt beschlossenen Stossrichtungen und Massnahmen.

Weitere Informationen:

Attraktivität der Berufsbildung - Bericht zuhanden des nationalen Spitzentreffens der Berufsbildung 2025